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Der tiefste Schacht P5 auf dem Pëtschend-Plateau

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Schacht P5 liegt am östlichen Rand des Pëtschend-Plateaus. Er war der erste Schacht, der 1986 bis zum Grund freigelegt wurde. Diese Freilegung führte zur Entdeckung des Stollens und bestätigte die Vermutung, dass die Raschpëtzer ein Qanat sind. Nach über 20 Jahren Arbeit wurde hier das Geheimnis gelüftet und die Idee eines römischen Aquädukts bewiesen.

Mit einer Tiefe von 35 bis 36 Metern ist P5 der tiefste bekannte Schacht des gesamten Systems. Ab nur 1,5 Metern Tiefe bestehen die Wände aus stabilem Sandstein. Man kann dort noch deutlich die schrägen Spuren der Werkzeuge der römischen Bauarbeiter sehen. Der Schacht ist rund und hat einen Durchmesser von etwa 1,2 Metern.

Unten am Schacht führt der eigentliche Kanal seitlich daran vorbei und ist von Platten abgedeckt, daher nicht direkt sichtbar. Im Schacht P5 gibt es ringförmige Einengungen, die vielleicht dazu dienten, Plattformen mit Leitern für den Bau oder die Wartung einzubauen.

P5 war auch wichtig für die Vermessung der Anlage. Von hier gab es eine freie Sicht zu allen Schächten in der Haedchen-Senke im Osten und zu den anderen Schächten auf dem Plateau im Westen. Die Grabungen in P5 begannen schon 1913 und wurden 1967 wieder aufgenommen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurden die Arbeiten 1986 mit staatlicher Unterstützung wieder aufgenommen und führten zum Erfolg.

Heute kann man einen Blick in den tiefen Schacht P5 werfen. Er ist mit einem Stahl-Deckel verschlossen, der ein Glasfenster hat. Per Knopfdruck wird eine Beleuchtung eingeschaltet, die den Schacht bis zum Grund ausleuchtet.

Bei dem zu sehendem Wasser am Grund handelt es sich allerdings nicht um den Kanal, sondern um Kondenswasser der Felswände. Der eigentliche Kanal befindet sich ein wenig weiter entfernt auserhalb des Sichtfelds. Der eigentliche Kanal ist aber auf der nächsten Station (P-5 / Galerie) gut einzusehen.